Historisches
Geschichte des Luchsea in Europa
In Mitteleuropa wurde der Luchs im Laufe der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts ausgerottet, wobei er sich in den Westalpen
auf Grund der breiteren Waldgürtel und der geringeren
Wahrscheinlichkeit, mit Menschen zusammenzutreffen, länger
halten konnte als in den Ostalpen, wo er in jagdliche Konkurrenz
zu den Großgrundbesitzern trat.
Weitere Gründe für seine Ausrottung sind im Wert der gerissenen
Nutz- und Haustiere zu suchen, im damaligen Mangel an Schalenwild,
welches als Nahrungsgrundlage diente, in der zunehmenden
Einschränkung seines Lebensraumes durch menschliche Besiedelung
sowie in der mangelnden Akzeptanz durch die Bevölkerung.
Wiedereinbürgerung des Luchses
Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden in Mitteleuropa
Luchse wieder eingebürgert.
Im östlichen Tschechien (Karpatenpopulation) waren die Luchse zu
keiner Zeit ausgerottet, man spricht hier von einem autochthonen
Vorkommen.
In Österreich waren Zuwanderungen gegen Ende der 1980er-Jahre
aus der Slowenischen Population zu bemerken, die sich in der Folge
aber wieder abschwächten.
Im tschechischen Sumava wurden zwischen 1982 und 1989 etwa
18 Luchse wieder eingebürgert, was zu einer natürlichen
Wiederbesiedelung von Österreichs Norden führte.
Zusammenfassend kommt man zum Schluss, dass die geplante
Wiederbesiedelung Mitteleuropas nur teilweise erfolgreich war.
Die größte Problematik war, dass es keine Koordination der
Freilassungen untereinander gab und die Populationsentwicklungen
nicht genau beobachtet wurde.